Kurz & knapp: Straßenbahn-Unfall
Eine Straßenbahn kann weit mehr als 30 Tonnen wiegen. Dem haben ungeschützte Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger und Radfahrer, aber auch Fahrzeuginsassen kaum etwas entgegenzusetzen, wenn es zum Crash kommt. Das hohe Gewicht bedeutet in Verbindung mit Geschwindigkeiten von 50 km/h und mehr auch wesentlich längere Bremswege als bei Pkw und Lkw. Ein weiterer Faktor: Im Gegensatz zu anderen Verkehrsteilnehmern können Schienenfahrzeuge nicht ausweichen.
Ein Zusammenstoß mit einer Straßenbahn ist häufig auf das Fehlverhalten anderer Verkehrsteilnehmer zurückzuführen, besonders oft in Kreuzungsbereichen. Häufige Ursachen sind z. B. die Missachtung der Vorfahrt, Rotlichtverstöße oder ein zu geringen seitlichen Abstand zur Straßenbahn. Auch Unaufmerksamkeit durch zu laute Musik, Handys und andere Ablenkungen erhöht das Unfallrisiko.
Im Jahr 2017 gab es 1.323 Straßenbahnunfälle mit Personenschaden mit insgesamt 1.689 Verunglückten. 30 Menschen kamen dabei ums Leben. Die Zahl der Unfälle mit Straßenbahnbeteiligung stieg dabei gegenüber den Vorjahren an.
Auf Schienen durch die Stadt
Bereits im 19. Jahrhundert startete die Straßenbahn ihren Siegeszug in den Städten der Welt und ist heute in vielen Metropolen fester Bestandteil des öffentlichen Nahverkehrs.
Dabei durchlief das Fortbewegungsmittel einen vor allem im Bezug auf den Antrieb starken Wandel, denn zu Beginn zogen noch Pferde die Wagen. Heute fahren fast alle Straßenbahnen oder Trams mit Strom, den sie durch die Oberleitungen oder sogenannte Stromschienen erhalten.
Aber nicht nur der Antrieb hat sich im Laufe der Zeit verändert, auch in Bezug auf die Sicherheit hielt der Wandel Einzug. So müssen die Türen der modernen Bahnen zum Beispiel über Schutzeinrichtungen verfügen, die verhindern, dass Fahrgäste durch ein Einklemmen verletzt werden. Allerdings können solche Maßnahmen nicht alle Gefahren ausräumen.
Im nachfolgenden Ratgeber erfahren Sie, warum im Zusammenhang mit einer Straßenbahn Unfälle geschehen, wer besonders gefährdet ist und wie Sie selbst das Risiko für einen Straßenbahn-Unfall reduzieren können.
Inhaltsverzeichnis
Straßenbahn-Unfall: Ein Blick in die Statistik
Unfälle sind im öffentlichen Straßenverkehr kein Einzelfall, allerdings ist es eher selten, dass eine Straßenbahn in einen Zusammenstoß verwickelt ist. So ereigneten sich in 58 Städten von 2009 bis 2011 rund 4.100 solche Kollisionen.
Diese Zahlen gehen auf eine Untersuchung der Unfallforschung der Versicherer (UDV) zurück. Ziel der Auswertung war es, die Ursachen für einen Straßenbahn-Unfall zu ermitteln und Maßnahmen zur Vermeidung dieser zu entwickeln.
Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass bei einem Unfall mit der Straßenbahn vor allem Fußgänger (37 Prozent) verletzt werden. Darauf folgen die Insassen in Auto (28 Prozent) und Radfahrer (15 Prozent). Die Statistik gibt zudem auch Auskunft über die Anzahl der Personen, die infolge von einem Straßenbahn-Unfall ums Leben kamen: Bei etwa drei Vierteln handelt es sich um Fußgänger und bei einem Viertel um Radfahrer.
Welche Gründe können zu einem Unfall mit der Tram führen?
Ein Straßenbahn-Unfall kann verschiedene Ursachen haben, dabei gilt es vor allem auch die Gegebenheiten vor Ort zu beachten. So ereignen sich die meisten Verkehrsunfälle, an denen eine Tram beteiligt ist, an einer Kreuzung oder in ihrem direkten Umfeld.
Weitere Gründe für einen Straßenbahn-Unfall sind unter anderem:
- Verstoß gegen die Regelungen zur Vorfahrt
- Rotlichtverstoß und Überqueren der Straße, obwohl diese nicht frei ist
- Zu wenig (seitlicher) Abstand zur Tram
- Unachtsamkeit
Sicher unterwegs: So können Sie einen Tram-Unfall vermeiden
Um einen Straßenbahn-Unfall zu verhindern bzw. das Risiko für einen solchen zu reduzieren, sollten Sie beim Überqueren der Schienen und in ihrer Nähe Ablenkungen vermeiden. Der eigenen Sicherheit zuliebe sollte deshalb auf Handy und Kopfhörer verzichtet werden.
Häufig unterschätzen Fußgänger auch die Geschwindigkeit der Tram und deren Bremsweg. Dabei ist die Anhaltestrecke aufgrund des hohen Fahrzeuggewichtes meist doppelt so lang wie bei einem Auto. Lassen Sie deshalb lieber die Tram passieren und vermeiden Sie, indem Sie wenige Augenblicke warten, einen Straßenbahn-Unfall.
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