Unfallanalyse – Auswertung & Rekonstruktion

Kurz & knapp: Unfallanalyse

Wer erstellt eine Unfallanalyse?

Die Unfallanalyse wird in der Regel von einem Sachverständigen erstellt, der über die notwendige Kompetenz verfügt und vereidigt ist.

Kann das Gutachten auch am Unfallort erstellt werden?

Sowohl bei schweren Unfällen als auch bei Unfällen mit geringen Schäden kann der Sachverständige direkt an den Unfallort gerufen werden.

Was wird bei der Unfallanalyse untersucht?

Bei der Unfallanalyse werden verschiedene Aspekte untersucht, um die Schuldfrage festzustellen und den Grad der Schäden zu ermitteln. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Unfallauswertung durch einen Experten

Inhaltsverzeichnis

Eine Unfallanalyse kann klären, wer die Schuld trägt.

Wenn ein Verkehrsunfall geschehen ist, kann es unter Umständen schwierig sein, den genauen Ablauf der Ereignisse nachzuvollziehen. Diese Unfallanalyse ist jedoch für die Ermittlung der Schuldfrage von essentieller Bedeutung. Davon hängt nämlich ab, welcher Unfallbeteiligte bzw. wessen Kfz-Versicherung welche Kosten zu tragen hat.

Auch für die Rechtsprechung ist der exakte Unfallhergang von Interesse, denn erst mithilfe dieses Wissens kann beurteilt werden, ob eine Straftat vorliegt, wie beispielsweise eine Gefährdung des Straßenverkehrs. Um die Vorgeschichte eines Unfall zu rekonstruieren, kann daher ein unfallanalytisches Gutachten durch einen Sachverständigen erstellt werden.

Wie kommt eine Unfallanalyse zustande? Welche Experten sind mit der Erstellung befasst? Wozu können Unfallanalysen noch dienen? All diese und weitere Fragen beantwortet unser Ratgeber.

Was sind die Inhalte einer Unfallanayse und wer erstellt sie?

Ein Sachverständiger, der über die nötige Kompetenz für eine Unfallanalyse verfügt, kann z. B. ein öffentlich bestellter und vereidigter Unfallanaytiker sein. Ein solcher Experte wird häufig durch ein Gericht mit der Erstellung beauftragt werden. Doch auch Versicherungen oder Privatpersonen wie beispielsweise Unfallbeteiligte können einen entsprechenden Gutachter mit der Unfallrekontruktion betrauen.

Der Sachverständige kann direkt an den Unfallort gerufen werden, um seine Untersuchungen vorzunehmen. Dies geschieht vor allem bei schweren Unfällen, ist jedoch auch bei geringeren Schäden möglich.

Welche Aspekte werden bei einer Unfallanalyse untersucht?

Ein unfallanalytisches Gutachten stützt sich unter anderem auf die Art der Beschädigung am Fahrzeug.

Um eine Unfallanalyse vornehmen zu können, benötigt der Gutachter spezifische Informationen. Diese werden im Rahmen der Spurensicherung von der Polizei festgestellt, sollten zum Teil aber auch im Unfallbericht der beteiligten Verkehrsteilnehmer enthalten sein.

Dazu zählen hauptsächlich:

Art der Beschädigungen an den Fahrzeugen
Bremsspuren der Fahrzeuge
Angaben zur Beschaffenheit der Unfallstelle
Aussagen von Unfallbeteiligten und Zeugen

Der Sachverständige verwendet für die Unfallrekonstruktion spezielle Software. Mit deren Hilfe kann er bestimmte Daten errechnen, die für den Unfallhergang bestimmend sind. Es handelt sich unter anderem um folgende Berechnungen:

Länge des Bremsweges der verschiedenen Fahrzeuge, die am Unfall beteiligt waren
Geschwindigkeit der betroffenen Fahrzeuge unmittelbar vor dem Schadensereignis
Standorte der Unfallfahrzeuge im Verhältnis zueinander

Das abschließende Gutachten enthält in der Regel die Analyse in Form von den errechneten Daten, einer mit Hilfe der Software gewonnenen Skizze des Unfalls und den daraus gezogenen Schlussfolgerungen. Die Unfallanalyse kann durch eine Bilddokumentation ergänzt werden.

Welche Funktionen erfüllt eine Unfallanalyse?

Eine Unfallanalyse dient durch die Rekonstruktion des Ablaufs der Klärung der Schuldfrage. Dadurch ermöglicht sie ein Urteil des Gerichtes. Außerdem wird damit auch die Frage nach der Übernahme der Kosten beantwortet. Doch die Unfallanalytik kann noch für andere Zwecke nützlich sein. Die Ingenieurswissenschaften z. B. beschäftigen sich unter anderem mit der Unfallforschung. Durch die Untersuchung einer Vielzahl von Unfällen können Forscher Erkenntnisse gewinnen, welche für die Erstellung unfallverhütender Vorschriften bezüglich des Straßenverkehrs nützlich sind.

Die Unfallforschung der Versicherer (DUV) (zugehörig zum Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft, der GDV) besitzt eine eigene Datenbank, in der Unfalldaten gesammelt werden. Auf deren Grundlage sollen Methoden zur Erhöhung der Verkehrssicherheit erarbeitet und bereits existierende auf den Grad ihrer Wirksamkeit überprüft werden. Beispiele dafür sind Totwinkelwarner, Notbremsassistenten oder Lkw-Fahrerassistenzsysteme.

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Über den Autor

Kathleen S.

Kathleen hat Finanzwesen an der Universität Erfurt studiert. Seit 2019 unterstützt sie uns in der Redaktion von bussgeldkatalog.de. Ihre Ratgeber decken eine breite Sparte an Themen ab, wie z. B. Verkehrszeichen, Fragen zum Bußgeldverfahren und zur Autopflege. Aufgrund ihrer Vorbildung befasst sie sich auch sehr gerne mit finanziellen Fragestellungen rund ums Auto.