Kurz & knapp: Unfallhergang
Um die Schuldfrage nach einem Unfall zu klären, wird normalerweise ein sogenannter Unfallbericht angefertigt, in dem die Beteiligten den Unfallhergang schildern müssen.
Es geht darum, zu erklären, wie es zum Unfall kam. Vermutungen oder Schuldzuweisungen gehören nicht zur Schilderung des Unfallhergangs. Eine Vorlage für einen Unfallbericht finden Sie hier.
Um den Unfallhergang so präzise wie möglich zu erläutern, können Sie zusätzlich eine Skizze anfertigen oder Fotos von den entstandenen Schäden machen. Wie Sie dabei am besten vorgehen, erfahren Sie hier.
Übersicht zu speziellen Themen rund um den Unfallhergang:
Wann ist ein Unfallhergang zu schildern?
Inhaltsverzeichnis
Nach einem Unfall kann es dazu kommen, dass die Beteiligten einen Unfallbericht anfertigen müssen, in welchem sie den Unfallhergang beschreiben. Dieser Bericht ist wichtig für die Klärung der Schuldfrage in einem späteren möglichen Verfahren. Auch die Versicherung stützt sich auf den Unfallbericht, um zu ermitteln, ob sie für den entstandenen Schaden aufkommt.
Ein eigenständiges Verfassen des Unfallberichtes und damit eine Schilderung des Unfallhergangs haben die Beteiligten nur dann zu verfassen, wenn sie nicht die Polizei informieren. Diese übernimmt nämlich ansonsten die Anfertigung des Verkehrsunfallberichtes.
Die Formulierung vom Unfallhergang im Unfallbericht
Nutzen Sie für den Unfallbericht ein Muster, können Sie mit dieser Vorlage für alle den Unfallhergang nachvollziehbar darstellen.
Hier können Sie sich die Vorlage eines Unfallberichtes kostenlos herunterladen.
Im Unfallbericht sind bestimmte Fragen zu beantworten, die sich kurz und präzise wie folgt formulieren lassen:
- Wer war am Unfall beteiligt?
- Was ist genau passiert?
- Wann ist der Unfall geschehen?
- Wo ist er passiert?
- Wie kam es zum Unfall?
Die letztgenannte Frage erfordert eine Schilderung vom Unfallhergang. Eine ausführliche Schilderung des Unfallhergangs enthält Informationen darüber, aus welchen Richtungen die Unfallbeteiligten jeweils kamen und mit welcher Geschwindigkeit jeder gefahren ist.
Darüber hinaus gehört in die Beschreibung vom Unfallhergang die genaue Angabe der Stelle, an welcher es zum Unfall kam. Falls es Zeugen gibt, sollten Sie deren Personalien notieren. Ihre Aussagen zum Unfallhergang können Ihre Schilderung beglaubigen.
Übersicht zu den verschiedenen Unfallarten:
Der Unfallhergang als Skizze
Standardisierte Unfallberichtsvorlagen enthalten außerdem Platz, um den Unfallhergang mittels einer Skizze darzustellen. Falls keine Vorlage vorhanden ist, eignet sich z. B. auch ein kariertes Blatt Papier. Die Aufteilung des Blattes in Kästchen erleichtert die Darstellung von Abständen. Eine Unfallskizze sollte folgende Informationen aufweisen:
- Verlauf der Straße bzw. Straßen: Die Skizze sollte zeigen, ob der Unfall sich z. B. an einer Kreuzung, einer Einmündung oder auf einem Parkplatz ereignet hat. Auch die Anzahl der Fahrbahnspuren kann von Bedeutung sein, etwa bei Unfällen, die durch falsches Abbiegen verursacht worden sind.
- Position der beteiligten Fahrzeuge: Anhand der Skizze muss zu erkennen sein, wo sich die Fahrzeuge befanden und welches Fahrzeug zu welchem Fahrer gehört. Letzteres kann durch eine Nummerierung oder die Verwendung unterschiedlicher Farben erreicht werden. Auch die Fahrtrichtung ist in der Skizze anzugeben, beispielsweise durch Richtungspfeile.
- Verkehrsschilder und Ampelanlagen: Sämtliche für den Unfallhergang relevanten Verkehrsschilder sollten in der Skizze eingezeichnet werden.
- Andere mögliche Informationen: Falls Hindernisse wie parkende Fahrzeuge, Häuser oder Bäume für den Unfallhergang eine Rolle spielten, sind diese ebenfalls in die Skizze zu integrieren. Wenn es Zeugen des Unfalls geben sollte, ist es empfehlenswert, deren Position einzuzeichnen. Das gilt auch für Fußgänger, wenn solche zum Zeitpunkt des Unfalls im unmittelbaren Umfeld zugegen waren.
Fotos zur Unterstützung der Schilderung vom Unfallhergang
Es ist empfehlenswert, Fotos der Schäden noch am Unfallort anzufertigen. Deren Dokumentation stellt eine Ergänzung der Unfallhergangsbeschreibung dar. Während sich der Unfallhergang mit Worten schildern bzw. in einer Skizze darstellen lässt, ist es schwierig, die Beschädigungen an einem Fahrzeug technisch akkurat zu beschreiben. Fotografien sind hier aussagekräftiger.
Außerdem dienen sie auch als Bestätigung Ihrer Schilderung des Unfallhergangs. Wenn Sie z. B. schreiben, dass ein anderes Fahrzeug in Ihres von der rechten Seite kommend hineingefahren ist, untermauert ein Bild des Schadens diese Aussage.
Übersicht zu speziellen Unfällen nach Orten:
Gibt es für den Bericht zum Unfallhergang ein Muster?
Um einen Unfallhergang zu beschreiben, kann ein Muster hilfreich sein. Es existiert für den Unfallhergang eine Vorlage in Form eines standardisierten Unfallberichtes – der Europäische Unfallbericht. Diese Vorlage ist dafür gedacht, die Anfertigung eines Unfallberichtes im Ausland zu erleichtern. Er ist in verschiedenen Sprachen erhältlich. Da es sich um einen Vordruck handelt, müssen nur die vorgegebenen Punkte angekreuzt, bzw. die entsprechenden Zeilen ausgefüllt werden.
Den Unfallhergang müssen Sie im Europäischen Unfallbericht nicht in eigenen Worten schildern. Es sind Optionen vorgegeben, von denen Sie die richtigen ankreuzen sollen. Auf diese Weise ist es z. B. möglich, anzugeben, dass ein Fahrzeug überholte, zurücksetzte oder auf eine Parkstelle fuhr.
Übersicht zu speziellen Unfällen nach Beteiligten:
Unfallrekonstruktion durch einen Sachverständigen
Gerichte, Rechtsanwälte und Versicherungen nehmen manchmal die Hilfe eines Sachverständigen in Anspruch, der den Unfallhergang professionell rekonstruiert. Auch Privatpersonen können einen solchen Unfallanalytiker beauftragen. Allerdings übernimmt nicht in jedem Fall die Versicherung die Kosten für das Unfallrekonstruktionsgutachten. Diese liegen im Durchschnitt zwischen 1500 und 2000 Euro.
Ein Gutachter berechnet anhand der Unfallspuren auf der Straße und an den Fahrzeugen sowie aufgrund der Positionen der beteiligten Kfz und eventueller anderer Verkehrsteilnehmer verschiedene Aspekte, die für eine Analyse des Unfalls vonnöten sind. Dazu gehören die Geschwindigkeit der beteiligten Fahrzeuge, die Richtung ihrer Bewegung und der genaue Punkt des Aufpralls.
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