Kurz & knapp: Verkehrsmedizin
Die Verkehrsmedizin beschäftigt sich grundsätzlich mit Erkrankungen oder Behinderungen, welche zur Beeinträchtigung der Fahrtauglichkeit führen können.
Eine verkehrsmedizinische Qualifikation können Ärzte erwerben, welche sich in der Verkehrsmedizin weiterbilden und diese praktizieren wollen. Entsprechende Kurse werden in aller Regel von den jeweiligen Ärztekammern der Bundesländer angeboten.
In der Praxis wird durch Verkehrsmediziner zudem eine Fahreignungsuntersuchung durchgeführt, sofern diese angeordnet wurde. Diese kann nicht nur bei vorliegenden Erkrankungen, sondern auch bei konstanten Missachtungen der Verkehrsregeln vorgeschrieben werden.
Welche Aufgabe erfüllt die Verkehrsmedizin?
Inhaltsverzeichnis
Bevor es erlaubt ist, ein Kraftfahrzeug im Straßenverkehr zu führen, muss der Betroffene erst einmal erfolgreich die Ausbildung in einer Fahrschule absolvieren. Daneben ist noch ein weiterer Faktor von großer Bedeutung: die Fahreignung.
Erkrankungen oder Behinderungen können dieser im Wege stehen. Nicht selten ist dann der Besuch bei einem Arzt für Verkehrsmedizin inklusive einem positiven Gutachten Voraussetzung, um ein Kfz führen zu dürfen.
Doch auch beharrliche Pflichtverletzungen im Straßenverkehr lassen Zweifel an der Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen aufkommen. Dann kann eine MPU angeordnet werden. Welche Untersuchungen und Tests ein Arzt der Verkehrsmedizin in diesem Fall durchführt, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
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Wann muss ein Arzt für Verkehrsmedizin aufgesucht werden?
Unterschiedlich Gründe können dazu führen, dass im Rahmen der Erteilung, Verlängerung oder einfach dem Bestehen einer Fahrerlaubnis Betroffene dazu aufgefordert werden, einen Arzt der Verkehrsmedizin zu besuchen.
So definiert § 11 Absatz 2 Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV):
Werden Tatsachen bekannt, die Bedenken gegen die körperliche oder geistige Eignung des Fahrerlaubnisbewerbers begründen, kann die Fahrerlaubnisbehörde zur Vorbereitung von Entscheidungen über die Erteilung oder Verlängerung der Fahrerlaubnis oder über die Anordnung von Beschränkungen oder Auflagen die Beibringung eines ärztlichen Gutachtens durch den Bewerber anordnen. […]
In Anlage 4 FeV sind einige Krankheiten und Mängel aufgeführt, welche einer Fahreignung entgegenstehen können und somit die Untersuchung durch einen Arzt der Verkehrsmedizin erfordern. Ein entsprechendes Gutachten zur Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen muss beispielsweise bei einer vorliegenden Epilepsie erstellt werden.
Überprüfung der Fahreignung mittels MPU
Eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) bei einem Arzt der Verkehrsmedizin kann zudem angeordnet werden, wenn der Betroffene unter Einfluss von Alkohol oder Drogen gefahren ist oder beharrlich die Verkehrsregeln missachtet hat, sodass die Eignung zum Führen von Kraftfahrzeuge infrage gestellt wird.
Eine MPU bei einem Arzt mit der Qualifikation in der Verkehrsmedizin läuft nach folgendem Schema ab:
- Medizinische Untersuchung
- Leistungstests
- Psychologisches Untersuchungsgespräch
Claudia W meint
15. Dezember 2022 at 18:03
mein Mann fährt Taxi u hat eine Verlängerung des taxischeins beantragt wurde ihm verweigert da er Diabetes Typ 2hat Augen sind okay den Eignungstest bestanden jetzt wird eine Untersuchung gefordert ?eerrübernimmt das die Krankenkasse
W.Heinrich meint
9. Mai 2024 at 18:01
Diabetes Typ 2 ist kein Grund die Verlängerung der Fahrerlaubnis zur Personenbeförderung zu verweigern,soweit die Werte im Rahmen liegen.
Wagner G meint
17. August 2022 at 15:04
Georg meint,
wer hatte nicht in den Kindheitsjahren eine Gehirnblutung. Trotzdem fahren gerade junge Leute mit Zweirädern. Die Geschwindigkeit bei Zweirädern sollte deshalb auf 15 Ps gedrosselt werden. Siehe Unfallklinik Murnau. Junge Leute können nicht die Gefahr abschätzen. Jeder TÜV Prüfstelle sollte deshalb bei der Prüfung einen Film von Unfallklinik zeigen und die Gefahren darstellen. Wer bei Tempo 80 km/h Unfall hat, läuft Gefahr schwer behindert zu sein.
T., Kerstin meint
22. Oktober 2020 at 19:20
Ich wurde mit 1,7 Promille angehalten, der Führerschein wurde sichergestellt. Ich warte auf mein Urteil.
Ich möchte aber mit 61 Jahren, von Beruf Krankenschwester und 38 Jahre unfallfrei gefahren, bis auf diesen einen Tatbestand, keine MPU machen. Ist es möglich das ich mir einen unabhängigen Verkehrsarzt suche der mir ein Gutachten erstellt über die Fahreignung? Kann ich das schon im Vorfeld bei der Zulassungsstelle beantragen, denn ich gehe davon aus dás diese eine MPU fordern.Ich bin kein Alkoholiker, dieser Vorfall wie o.g. war ein Einzelfall. Was kann ich tun? Ohne Führerschein erreiche ich meine Arbeitsstelle nicht zu jeden Dienst mit den Öffentlichen.Und Krankenschestern sind nunmal in dieser Zeit Mangelware!
bussgeldkatalog.de meint
27. Oktober 2020 at 17:05
Hallo Kerstin,
alle Infos dazu finden Sie unter https://www.bussgeldkatalog.de/fuehrerschein-ohne-mpu/.
Die Redaktion von bussgeldkatalog.de
F. meint
25. März 2020 at 6:15
Welche anderen Abstinenznachweise müssen anerkannt werden bei einer MPU wenn Urin oder Haaranalysen aus gesundheitlichen/ mediz. Gründen nicht möglich oder verwertbar sind?