FAQ: Wartungsintervalle
Wartungs- oder Serviceintervalle beschreiben den zeitlichen Abstand zwischen zwei Wartungsvorgängen. Wie oft eine Inspektion in einer Werkstatt durchgeführt werden sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab. So kann die Lebensdauer der einzelnen Bauteile variieren und auch die Fahrleistung spielt eine Rolle.
Es lassen sich grundsätzliche feste und flexible Wartungsintervalle unterscheiden. Dem Serviceheft können Sie den festen Wartungsplan für Ihr Kfz entnehmen. Dieser gibt an, nach wie viel gefahrenen Kilometern oder nach welchem Zeitraum etwa bestimmte Bauteile ausgetauscht werden sollen. So ist ein Ölwechsel üblicherweise nach 15.000 bis 30.000 Kilometern erforderlich. Bei moderneren Fahrzeugen kann alternativ dazu der Bordcomputer einen flexiblen Inspektionsintervall ermitteln.
Um eine möglichst lange Lebensdauer zu erreichen, ist es ratsam, den Wartungsplan für ein Auto zu befolgen. Eine gesetzliche Verpflichtung gibt es dazu allerdings nicht. Vorgeschrieben ist gemäß Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) nur die Hauptuntersuchung. Diese muss bei Neuwagen erstmals drei Jahre nach der Erstzulassung durchgeführt werden.
Da es keine gesetzlichen Vorgaben für die Durchführung einer Inspektion beim Auto bzw. wie oft diese erfolgen soll gibt, drohen dafür in der Regel auch keine Sanktionen. Dies ist erst der Fall, wenn sich das Fahrzeug in einem Zustand befindet, der die Verkehrssicherheit wesentlich beeinträchtigt. Laut Bußgeldkatalog zieht dies ein Bußgeld in Höhe von 90 Euro sowie einen Punkt in Flensburg nach sich.
Warum sollten Autobesitzer den Inspektionsplan befolgen?
Inhaltsverzeichnis
Umwelteinflüsse und Verschleiß setzen Fahrzeuge im Laufe der Zeit zu. Um die sichere Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr dennoch gewährleisten zu können, ist es sinnvoll, das Fahrzeug regelmäßig auf Defekte zu untersuchen, bestimmte Bauteile auszutauschen und Flüssigkeiten zu wechseln. Dabei gibt es grundsätzlich drei Faktoren, die sich auf die Lebensdauer des Fahrzeugs bzw. der einzelnen Bauteile auswirken:
- Zeit
- Laufleistung
- Betriebsbedingungen
Um möglichen Schäden am Fahrzeug zuvorzukommen, empfehlen die Hersteller daher bestimmte Wartungsintervalle für die einzelnen Bauteile und Fahrzeugflüssigkeiten. Wann eine Inspektion bei Ihrem Fahrzeug erfolgen soll, können Sie dem Scheckheft entnehmen. Da es sich hierbei um generelle Vorgaben handelt, die das individuelle Fahrverhalten und die Fahrleistung nur bedingt berücksichtigen, ist in diesem Zusammenhang von festen Wartungsintervallen die Rede.
In der nachfolgenden Übersicht finden Sie einige Beispiele für feste Wartungsintervalle. Beachten Sie dabei, dass es sich um durchschnittliche Angaben handelt, die nicht zwangsläufig mit den Vorgaben für Ihr Fahrzeug übereinstimmen müssen.
Verschleißteil | Relevanter Faktor | Intervall |
---|---|---|
Bremsbeläge | Laufleistung, Betriebsbedingungen | Alle 30.000 bis 100.000 Kilometer |
Bremsflüssigkeit | Zeit | Alle 2 Jahre |
Motoröl | Laufleistung, Zeit, Betriebsbedingungen | Alle 15.000 bis 30.000 Kilometer |
Autobatterie | Zeit, Betriebsbedingungen | Alle 5 bis 7 Jahre |
Zahnriemen | Laufleistung, Zeit | Alle 100.000 bis 200.000 Kilometer |
Zündkerzen | Laufleistung | Alle 30.000 Kilometer |
Besitzen Sie ein moderneres Fahrzeug, kann dieses ergänzend dazu selbst ermitteln, wann eine Wartung fällig ist. Für diese flexiblen Inspektionsintervalle nutzt der Bordcomputer zahlreiche Daten wie etwa die persönliche Fahrleistung oder Hinweise auf einen erhöhten Verschleiß. Das Aufleuchten der Wartungsanzeige im Cockpit signalisiert dann den individuellen Wartungsintervall für das Auto.
Wichtig! Viele Autobesitzer haben die Wartungsintervalle der einzelnen Bauteile nicht auf dem Schirm und entschließen sich stattdessen regelmäßig für eine sogenannte große Inspektion fürs Auto. Wann diese stattfindet, hängt vor allem von der Fahrleistung ab. Üblicherweise werden dabei Intervalle von 15.000 bis 30.000 Kilometer gewählt. Bei einer geringeren Fahrleistung ist ein Zeitraum von zwei Jahren – nicht selten auch im Vorfeld der Hauptuntersuchung – angebracht. Im Zuge der großen Inspektion wird das Fahrzeug gründlich unter die Lupe genommen und Verschleißteile, wenn nötig, ausgetauscht.
Neuwagen: Wann ist eine Inspektion erforderlich?
Wer sich einen Neuwagen zulegt, tut dies nicht selten auch mit der Gewissheit, dass erst einmal keine Reparaturen nötig sind. Schließlich sind alle Bauteile neu und Mängel sollten daher nicht vorliegen. Allerdings vergeht die Zeit bis zur Erstinspektion meist schnell. Je nach Hersteller und Modell werden Wartungsintervalle von 5.000 bis 15.000 Kilometern empfohlen. Daher empfiehlt sich frühzeitig ein Blick in das Scheckheft.
Die Einhaltung des Inspektionsplans ist dabei vor allem für Neuwagen sinnvoll. Denn nicht selten bleibt die Herstellergarantie nur dann bestehen, wenn alle empfohlenen Inspektionen rechtzeitig durchgeführt werden.
Übrigens! Wollen Sie das Kfz nach ein paar Jahren weiterverkaufen, empfiehlt sich ebenfalls die Einhaltung der vom Hersteller vorgegebenen Wartungsintervalle. Denn ein gepflegtes Scheckheft kann sich beim Autoverkauf wertsteigernd auswirken.
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