Kurz & knapp: Wechselverkehrszeichen
Hierbei handelt es sich um Sonderformen von Verkehrszeichen, bei denen je nach Bedarf unterschiedliche Anzeigen eingestellt werden können. Erfordert es die Verkehrssituation, ist es möglich, verschiedene Hinweise, Informationen, Warnungen, Gebote oder Verbote anzeigen zu lassen.
In Deutschland gibt zwei unterschiedliche Arten von Wechselverkehrszeichen. Bei den LED-Varianten handelt es sich in der Regel um programmierbare digitale Anzeigen. Es gibt jedoch auch mechanische Schilder, die mit drehbaren Prismen ausgestattet sind. Wie diese genau funktionieren, erklären wir hier.
Oftmals kommen besonders digitale LED-Wechselverkehrszeichen an Schilderbrücken bei mehrspurigen Straßen zum Einsatz, da so Regelungen für jede einzelne Spur möglich sind. Aber auch zur Anzeige von Tempolimits, Staugefahr oder Baustellen und Umleitungen werden diese Schilder verwendet. Weitere Informationen dazu erhalten Sie hier.
Wechselverkehrszeichen gemäß StVO: Verkehrslenkung als Hauptaufgabe
Inhaltsverzeichnis
Wechselverkehrszeichen kommen in der Regel immer dann zum Einsatz, wenn auf veränderte Verkehrssituationen reagiert werden muss. Sie können neben den starr angebrachten Schildern zusätzliche Informationen bereitstellen oder Vorschriften für bestimmte Fahrspuren darstellen. Da die Anzeige bei diesen Verkehrsschildern wechselbar ist, sind sie im Bedarfsfall gut einsetzbar.
Gesetzlich geregelt ist im Zusammenhang mit einem Wechselverkehrszeichen, wie diese aussehen dürfen. Denn gemäß den Vorschriften aus § 39 Absatz 4 der Straßenverkehrsordnung (StVO) dürfen:
Verkehrszeichen […] auf einer weißen Trägertafel aufgebracht sein. Abweichend von den abgebildeten Verkehrszeichen können in Wechselverkehrszeichen die weißen Flächen schwarz und die schwarzen Sinnbilder und der schwarze Rand weiß sein, wenn diese Zeichen nur durch Leuchten erzeugt werden.
Wechselverkehrszeichen (WVZ) sind also eine besondere Form von Verkehrszeichen, die jedoch ebenfalls der Verkehrslenkung und der Verkehrssicherheit dienen. Wichtig ist, dass die Anzeigen der Wechselverkehrszeichen Vorrang vor den Bestimmungen der statischen Schilder und der allgemeinen Verkehrsregeln haben.
Funktionsweise der verschiedenen Wechselverkehrszeichen
In Deutschland kommen zwei unterschiedliche Formen der Wechselverkehrszeichen zum Einsatz. Zum einen gibt es mechanische Zeichen, bei den Prismenflächen mit reflektierenden Folien beklebt sind. Diese Folien stellen die gewünschten Verkehrszeichen dar und können durch die drehbaren Flächen eingestellt werden. Die Anzeigenmöglichkeiten bei diesen Prismenwendern sind allerdings begrenzt, da höchstens vier Prismen vorhanden sein können.
Bewegt werden die Flächen durch einen Motor, der oftmals durch Solarenergie betrieben wird. Da der Motor nur zum Anzeigenwechsel benötigt wird, ist der Energiebedarf vergleichsweise gering. Die Steuerung des Motors kann manuell oder über Sensoren bzw. eine Programmierung automatisch erfolgen.
Zum anderen gibt es digitale Wechselverkehrszeichen. Diese zeigen die benötigten Zeichen per LED-Leuchten an und können beliebig umprogrammiert werden. Hier erfolgt die Steuerung meist über eine Verkehrsüberwachungszentrale.
Oftmals kommen diese Wechselverkehrszeichen an der Autobahn oder an Schnellstraßen zum Einsatz, da sie sich gut dafür eignen, der Verkehr auf einzelnen Spuren zu lenken. Sie können gezielt ein- und ausgeschaltet werden. Wichtig in diesem Zusammenhang ist, dass die Anzeige immer ab der Schilderbrücke gilt und nur für die Spur, über der das Zeichen leuchtet.
Wechselverkehrszeichen dienen in der Regel dazu:
- Geschwindigkeitsbegrenzungen anzuzeigen
- Vor Staus zu warnen
- Baustellen anzuzeigen
- Bedarfsumleitungen auszuweisen
- auf Witterungsbedingungen hinzuweisen
Eine Sonderform der Wechselverkehrszeichen ist bei mobilen Baustellen oder bei Schwerlasttransporten zu finden. Hier sind die Anlagen auf Baustellen- oder Begleitfahrzeugen montiert und können je nach Position oder Verkehrslage verschiedene Verkehrszeichen anzeigen. In der Regel sind die Schilder heutzutage ebenfalls digital und funktionieren per LED-Leuchten. Auch hier haben diese Zeichen gemäß § 39 Abs. 6 StVO Vorrang vor den statischen Zeichen vor Ort bzw. den allgemeinen Verkehrsregeln.
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