Bußgelder bei Verstößen an einer Zwei-Phasen-Ampel
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Kurz & knapp: Zwei-Phasen-Ampel
Auch bei einer Zwei-Phasen-Ampel handelt es sich um ein Wechsellichtzeichen. Allerdings werden hier nur die Farben Rot und Gelb angezeigt. Oftmals sind diese Ampeln dort zu finden, wo sie nur bei Bedarf den Verkehr regeln. Mehr dazu lesen Sie hier.
Fahren dürfen Sie bei einer Zwei-Phasen-Ampel in der Regel dann, wenn weder Rot noch Gelb leuchten. Anhalten und Warten müssen Sie dann, wenn die Lichtzeichen leuchten.
Wenn Sie eine leuchtende 2-Phasen-Ampel überfahren, müssen Sie mit den gleichen Sanktionen wie bei einem Rotlichtverstoß an einer normalen Ampel rechnen. Es drohen Bußgelder von bis zu 360 Euro sowie Punkte. Der Tabelle können Sie entnehmen, wann welche Sanktionen drohen.
Zwei-Phasen-Ampel: Die Bedeutung der Lichtzeichen ist in der StVO definiert
Inhaltsverzeichnis
Welche Verhaltensregeln an einer Lichtzeichenanlage bzw. an Ampeln gelten, ist in der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) recht eindeutig festgehalten. Hier ist auch definiert, was die Farben der Lichtzeichen bedeuten und wie Verkehrsteilnehmer beim Aufleuchten dieser vorgehen müssen.
Konkret von Bedeutung ist diesbezüglich § 37 StVO. In diesem ist festgehalten, dass Lichtzeichenanlage in der Regel aus den Farben Rot, Gelb und Grün bestehen.
Gemäß der Definition im benannten Paragraphen bedeuten die Farben einer Lichtzeichenanlage Folgendes:
- Rot – Anhalten vor der Kreuzung
- Gelb – Warten auf das nächste Lichtzeichen
- Grün – Fahren
§ 37 StVO beinhaltet jedoch auch die Festlegung, dass Lichtzeichenanlage auch auf „die Farbfolge Gelb-Rot beschränkt sein“ können. Diese Beschränkung wird als Zwei-Phasen-Ampel bezeichnet, da es bei dieser eben nur Rot- und Gelbphasen gibt.
Wie funktioniert eine Zwei-Phasen-Ampel?
In der Regel leuchtet eine Zwei-Phasen-Ampel nur, wenn die Straße für ein Weiterfahren nicht freigegeben ist. Das kann zum unter anderem an einem Bahnübergang der Fall sein, wenn sich ein Zug nähert. Oder die Signale zum Warten und Anhalten werden durch einen Knopfdruck beispielsweise von Fußgängern oder Radfahrern ausgelöst. Auch Induktionsschleifen im Asphalt können die Ampelschaltung beeinflusst, zum Beispiel beim Abbiegen aus Nebenstraßen oder Einfahrten.
Üblicherweise schaltet sich zur erst das gelbe Lichtzeichen ein und kündigt den bevorstehenden Wechsel auf Rot an. Verkehrsteilnehmer müssen sich auf den Wechsel einrichten und hier dann die Geschwindigkeit so verringern, dass sie bei einem Umschalten auf Rot vor der Kreuzung zum Stehen kommen können. Leuchtet das rote Lichtzeichen, müssen Fahrer so lange warten, bis dieses ausgeht. Einen erneuten Wechsel zurück auf Gelb gibt es in der Regel nicht.
Das Ausgehen des Lichtzeichens ersetzt bei einer Zwei-Phasen-Ampel die Grünphase und bedeutet also, dass Sie freie Fahrt haben. Wichtig ist dass zusätzliche Verkehrszeichen, wie Vorfahrts- oder Stoppschilder weiterhin zu beachten sind, auch wenn die Zwei-Phasen-Ampel nicht leuchtet.
Zwei-Phasen-Ampel als Sonderfall der Schlafampel
Da eine Vielzahl an Zwei-Phasen-Ampel, wie erwähnt, sich oft nur einschalten, wenn der konkrete Bedarfsfall besteht, werden sie umgangssprachlich oft auch als Schlafampeln bezeichnet. Dabei ist die Zwei-Phasen-Ampel eine besondere Variante der Schlafampel, die auch mit den üblichen drei Ampelphasen ausgestattet sein können.
Fahren Verkehrsteilnehmer an eine ausgeschaltete Schlafampel heran, sollten Sie besonders aufmerksam sein. Tritt der Bedarfsfall ein, müssen sie mit dem Einschalten der Lichtzeichen rechnen und entsprechend schnell sowie sicher reagieren können. Beobachten Sie daher beim Heranfahren auch bei nicht leuchtenden Ampeln den Fußgänger oder Radverkehr.
Dient eine 2-Phasen-Ampel für Rechtsabbieger als Unterstützung im Verkehrsfluss, ist ebenfalls besondere Aufmerksamkeit gefordert. Sind Rechtsabbiegespuren an Kreuzungen baulich abgetrennt, kann es sein, dass für die Verkehrsregulierung beim Einfahren in den fließenden Verkehr eine Zwei-Phasen-Ampel verwendet wird.
Ist die Kreuzung nicht frei bzw. steht das Umschalten auf eine Grünphase beim Kreuzungsverkehr bevor, regelt die Zwei-Phasen-Ampel durch rotes oder gelbes Licht das notwendige Verhalten auf der Abbiegespur. Ist die Kreuzung frei, erlischt die Ampel
Rotlichtverstoß an einer Zwei-Phasen-Ampel: Die regulären Bußgelder gelten
Besondere Bußgelder gibt es bei einer Zwei-Phasen-Ampel nicht. Da hier die gleichen Regelungen wie an Ampeln mit drei Phasen gelten, werden Verstöße auch mit den gleichen Sanktionen geahndet. Wie viel Sie ein Verstoß kostet, hängt auch an einer Zwei-Phasen-Ampel von dessen Schwere ab. Missachten Sie ein gelb leuchtendes Lichtzeichen, kann das ein Verwarngeld von 10 Euro bedeuten. Ob diese auch droht, wenn Sie nicht mehr gefahrlos hätten anhalten können, ist vom jeweiligen Einzelfall abhängig.
Überfahren Sie eine rote Zwei-Phasen-Ampel, spielt die Zeit eine Rolle. War weniger als eine Sekunde rot, gilt dies üblicherweise als einfacher Rotlichtverstoß. Dieser bedeute ein Bußgeld von mindestens 90 Euro sowie ein Punkt in Flensburg. Leuchtet die Ampel bereits länger rot, ist dies ein qualifizierter Rotlichtverstoß. Hier drohen mindestens 200 Euro, zwei Punkte und ein Monat Fahrverbot.
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